Backstage-Iterationen

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Nach genau 2 Jahren Brückenbauerinnen Lüneburg wollen wir dieses Jubiläum zum Anlass nehmen, euch in unserem aktuellen Blogartikel in den Backstage-Bereich von Brückenbauerinnen Lüneburg einzuladen: Wie entstehen eigentlich unsere Blog-Artikel? Wie sind wir damals gestartet und wie arbeiten wir heute zusammen? In dieser Spezialausgabe wollen wir euch ein paar Antworten auf diese Fragen geben und unsere top drei persönlichen Lessons Learned aus unserer bisherigen Zusammenarbeit mit euch teilen:

1. Disruptive Zeiten verlangen eine agile Arbeitsweise

Eigentlich hatten wir den Blog bereits für das Jahr 2020 geplant und eigentlich sollte sich der Blog ausschließlich auf die Themen New Work und die Transformation der Arbeit fokussieren. Als die Pandemie in 2020 allerdings unser aller Leben auf den Kopf stellte, war uns schnell klar, dass in derart disruptiven Zeiten ein Blog, der sich ausschließlich auf das Thema neue Arbeitswelten beschränkte, nicht das richtige Zeichen gewesen wäre.

Bezeichnenderweise brachte also genau diejenige VUCA-Welt, die so viele Geschäftsmodelle und Arbeitskonzepte disruptiert, auch unser eigenes Vorhaben ins Wanken. Schnell stellten wir fest, dass uns das große C-Wort noch eine ganze Weile beschäftigen und maßgeblich Einfluss nehmen würde auf eine beschleunigte Veränderung hin zu einem neuen Normal 2.0 der Arbeitswelt.

Anstatt an unseren Plänen festzuhalten und noch im Jahr 2020 einen New Work-Blog für die Region Lüneburg ins Leben zu rufen, passten wir uns den Gegebenheiten an, überarbeiteten unser Konzept und veröffentlichten unseren ersten Blogartikel erst im Januar 2021 – nun mit geänderter Ausrichtung. Seitdem haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen mit den Themen New Work, Transformation der Arbeit und Zukunftsgestaltung zu verknüpfen und in den Gesamtkontext einzuordnen. Wir erhoffen uns, auf diese Weise kleine und große Aha-Momente zu erzeugen, Dialoge zu eröffnen und (Lüneburger) Unternehmer:innen dabei zu unterstützen, die eigene Brücke in die Zukunftsfähigkeit zu bauen.

Nach nun 2 Jahren ziehen wir eine Zwischenbilanz und wollen uns erneut weiterentwickeln, mit neuen Formaten experimentieren, unser Angebot an den aktuellen Bedürfnissen der Zeit ausrichten. Unsere Leser:innen dürfen also gespannt bleiben, was die Brückenbauerinnen Lüneburg für das Jahr 2023 bereithalten.

2. Digitale Zusammenarbeit braucht Pragmatismus bei der Medienwahl und die gezielte Inszenierung kreativer Konflikte

Als wir im Januar 2021 mit unserem Blog gestartet hatten, schnellten die Fallzahlen zum Winter in die Höhe und wir befanden uns im Shutdown der 2. Corona-Welle, in Mitten der Couchzeit mit Netflix, Homeoffice, Homeschooling und – vielleicht – neu entdeckten Hobbys. Ein Hoffnungsschimmer waren die seit Dezember zugelassenen Impfstoffe und für uns – ganz persönlich – dieses Herzensprojekt: Brückenbauerinnen Lüneburg.

Da die damals geltenden Kontakt- und Abstandsregelungen ein regelmäßiges Treffen für unseren Blog unmöglich machten, wichen wir – wie viele Unternehmen und Organisationen zu dieser Zeit – auf Videokonferenzen und Telefonate aus. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen und Organisationen kehrten wir allerdings bis heute nicht zum Präsenzformat zurück.

Dabei klappte aus unserer Sicht die reine digitale Zusammenarbeit u.a. deswegen gut, weil wir immer wieder experimentierten, welche Medien sich für welche Art der Zusammenarbeit am besten eignen und welche Vor- und Nachteile diese jeweils mit sich bringen. Auf diese Weise identifizierten wir beispielsweise für uns einen sich immer wieder neu optimierenden Medienmix aus Messenger, Telefonaten, E-Mails und Videokonferenzen.

Darüber hinaus lernten wir „kreative Konflikte“ im digitalen Raum zu führen (was zunächst herausfordernd sein kann aufgrund der eingeschränkten nonverbalen Kommunikation). Hier kann es helfen, zu Beginn ganz bewusste Rollen zu schaffen wie „Devils Advocate“, der/die in dieser Rolle, ganz bewusst eine konträre Meinung vertritt und so den kreativen Konflikt provoziert.

Trotz dieser technischen Möglichkeiten und digitalen Chancen ist und bleibt ein persönliches Highlight in unserer Zusammenarbeit, wenn wir zur Weihnachtszeit vor Ort zusammenkommen, gemeinsam auf das Jahr zurückschauen, bei einem Weihnachtsessen anstoßen und kreative Pläne für das kommende Jahr schmieden.

Unser persönliches Highlight in der Zusammenarbeit: Die gemeinsame Weihnachtsfeier einmal im Jahr

3. Iteratives Vorgehen macht Feedback einfacher und hält ein (virtuelles) Team inhaltlich auf einer gemeinsamen Spur

Ein zentrales Merkmal unserer Zusammenarbeit ist das iterative Arbeiten, also dass wir uns schrittweise dem Ergebnis, in unseren Fall dem Blogartikel insbesondere unseren Illustrationen, annähern. Auf diese Weise können wir unser gegenseitiges Feedback schnell und unkompliziert einbauen und kurzfristig auf Änderungen reagieren.

Skizze 1: Erster Grobentwurf (Prototyp) mit der Kernaussage des Bilds

Skizze 2: Einarbeitung des Feedbacks aus der ersten Iterationsschleife und konkretere Ausgestaltung

Skizze 3: Einarbeitung des Feedbacks aus der zweiten Iterationsschleife und Feinschliff 

Wie das Ganze dann im Zeitraffer aussieht, zeigt folgendes Video:

Für uns ist ein wesentlicher Vorteil am iterativen Arbeiten, dass es sehr viel leichter fällt, offene Kritik und Feedback an einer zunächst nur grob umrissenen Skizze zu äußern; als ein fast fertiges Bild, in das schon unzählige Stunden Arbeit geflossen ist, noch einmal grundsätzlich in Frage zu stellen. Darüber hinaus stellen schnelle, kurze Feedbackschleifen sicher, dass wir uns bei unserer dezentralen Arbeit nicht zu weit in unseren Vorstellungen voneinander entfernen.

Iteratives Arbeiten bedeutet bei Brückenbauerinnen Lüneburg aber auch, dass wir uns schrittweise verbessern wollen. Demnach reflektieren wir regelmäßig unsere Zusammenarbeit, die Themen und Formate an denen wir arbeiten und binden Feedback und Hinweise unserer Leser:innen ein (z.B. Kürzung der Artikel, Einfügen von Zeitangaben). Aus diesem Grund starten wir in Kürze mit einem ganz neuen Format, das euch in einfacherer, kompakterer und kürzer Weise mindestens genauso viele Impulse und Aha-Effekte für die Gestaltung der Zukunft schenken soll wie unsere bisherigen 19 Blogartikel. Wir freuen uns schon jetzt auf euer zahlreiches Feedback und wünschen euch bis dahin einen guten Start ins Jahr 2023!

Zum Weiterdenken: Unser Brückenbau in die Zukunft der Arbeit

Welche Impulse konnte ich aus den bisherigen Brückenbauerinnen-Artikeln mitnehmen?

Welche Impulse konnte ich bereits in die Praxis umsetzen?

Was wünsche ich mir für Brückenbauerinnen 2023? 

Quellen

Bildquellen: Alle Illustrationen aus diesem Blog stammen von Lena Bittrich und Carolin Meyer

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